(Dorfkultur/Impulszentrum Egg)Schon vor gut einem Jahr haben wir uns in einer Sitzung mit dem Thema Poetry Slam auseinandergesetzt. Mittlerweile hat sich im Land Dank dem Verein Ländle Slam eine Szene gebildet und wir haben den Obmann Simon Ludescher gebeten, den Slam für uns zu organisieren und abzuwickeln. Er hat einen Mix an Poeten zusammengestellt, die nun im Wettbewerb ihre selbstverfassten Texte in einem Zeitlimit von 6 Minuten unserem Publikum vorgetragen haben. Die Poeten wurden von einer fünfköpfigen unabhängigen Jury benotet, die im Publikum sass.
Unser Obmann eröffnete um 19:00 Uhr die Veranstaltung und stellte den Moderator Simon Ludescher vor.
Simon Ludescher erklärte das Procedere und stellte die Juroren vor. Die sieben anwesenden Poeten wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Diese bestritten nun die Vorrunde. Der jeweilige Gruppensieger plus ein Lucky Loser mit der dritthöchsten Punktezahl kamen dann ins grossen Finale.
Levin Bösch, U20 Poet aus Vorarlberg trug einen sehr persönlichen Text im Rap Stil über unsichtbare Krankheiten und den damit verbundenen Aufruf genauer hinzusehen vor. Er erhielt von der Jury 26 Punkte.
Nun war die Slam Debütantin und Mundart- Autorin Angelika Rusch aus Vorarlberg an der Reihe. In ihrem Text vermittelte Angelika auf dramatische Weise gefälligst aus der Vergangenheit zu lernen und dem politisch-rechten Rand keine Chance zu geben. Sie erhielt 22 Punkte.
Leonie Riedmann (Siegerin des diesjährigen Vorarlberger Jugendredewettbewerbs) war nun an der Reihe.Ein träumerischer Text über Schatten, Seen und glitzernde Diamanten. Sie erhielt 19 Punkte. Somit war die erste Gruppe abgeschlossen.
Nadine Bösch aus Vorarlberg eröffnete die zweite Gruppe mit einem sehr persönlichen Einblick in das Leben mit einem beeinträchtigen Kind, begleitet von Wunden und Wundern. Sie erhielt 28 Punkte.
Jay-Man (Poetry Slam Urgestein mit über 500 Auftritten im ganzen deutschsprachigen Raum, ursprünglich aus dem Allgäu, wohnt jetzt in Vorarlberg)-Man. Bei seiner tierisch verrückten Liebesgeschichte mit 150 Tiernamen, blieb kein Auge trocken. Er erhielt stolze 30 Punkte.
Chris Veit aus Deutschland war nun an der Reihe. Ein Text über die, teils, bizarren Namen von Tee – das ist nunmal kein Kräutertee, das ist ein „Freier Geist.“ Dafür erhielt er 24 Punkte von der Jury.
Die einzige Teilnehmerin aus dem Bregenzerwald war Nadja Sutterlüty aus Egg: Sie trug einen Text über Verlust, Kreativität und ihre linke Hand Chiro vor. Dafür wurde sie mit 22 Punkten belohnt.
Nun gab es eine Pause von 15 Minuten. Die drei Finalisten probten ihre Finaltexte und die Gäste holten Erfrischungsgetränke bei Antonio und seinem Team.
Simon Ludescher läutet die finale Runde ein.
Levin Bösch: Ein Geschichte über einen ganz „normalen“ Tag in seinem Leben, geprägt von unsichtbaren Herausforderungen die er durchlebt. Ergreifend und brilliant vorgetragen, dafür gab es die Höchstpunktezahl 30.
Nadine Bösch: Ein reflektierender, innerer Dialog mit dem eigenen Leben, eine Zäsur voller Sturm und Drang, Demut und Wehmut. Sie schaffte 28 Punkte.
Jay-Man: Ein mahnender Aufruf, dass Demokratie wortwörtlich geschützt werden muss und zwar durch Kommissar Vokabular und Inspektor Lektor. Er erreichte 26 Punkte.
Der jüngste Teilnehmer, Levin war der stolze Sieger. Noch nie hatte er einen Slam gewonnen. Er erhielt vom Verein dorfkultur ein ‚Zirbenkistchen‘, zur Verfügung gestellt von der Firma Himmelgrün in Egg.
Levin war sichtlich gerührt und bedankte sich bei den Juroren, dem Publikum und bei unserem Verein.
Es war ein toller Abend, gefüllt mit Poesie und Prosa; sehr persönlich, warnend und einfühlsam. Wir möchten uns für die tollen Redebeiträgen bei allen bedanken. Ein spezielles Dankeschön an den Organisator Simon Ludescher.
Vielen Dank an die Fa. Prisma für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeit, an die Gemeinde Egg fürs Ausborgen der Stühle und an unsere nimmermüden Vereinsmitglieder Arthur, Bernhard, Gerhard und Klaus.
Zu guter Letzt dürfen wir uns bei unseren Gästen bedanken, die einen tollen Abend genossen haben.