BILDBERICHTE

Reise nach Auschwitz der Bezauer Wirtschaftsschulen Klassen 4A und 5A – Eine Erinnerung für die Zukunft – Mit einigen Bildern

(bws)

Geschichte wird in Büchern und Medien aufgearbeitet, aber an authentischen Orten persönlich berührbar. So begaben sich die Klassen 4A und 5A der Bezauer Wirtschaftsschulen auf eine eindrucksvolle Bildungsreise zu historischen Stätten. Die Route führte durch 2.500 km Landschaft von Bezau über Prag nach Krakau und schließlich nach Auschwitz. Ein kurzer Abschlussaufenthalt in Wien rundete sie ab.

Erste Station: Prag – Geschichte und Gegenwart

Die Namensherkunft der Goldenen (ehemals königlichen und kaiserlichen Residenz-) Stadt mit den hundert Türmen wird auf „Schwelle“ zurückgeführt – über eine solche geleiteten die lebendigen Führungen durch eines der politisch-kulturellen Zentren Europas: von dem in kommunistischen Zeiten als Kongresszentrum genutzten Hotel setzte man in kurzer Distanz über in das von Gotik und Barock geprägte Stadtbild mit den Sehenswürdigkeiten wie der mittelalterlichen astronomischen Rathausuhr, dem jüdischen Viertel mit Friedhof, der Prager Burg, der Karlsbrücke, die beiden Tourguides ließen sowohl in die surreale Welt Kafkas hinter diesen Fassaden blicken als auch in die Töpfe der behaglichen böhmischen Küche. Das Bild der Stadt wurde komplett in doppelter Belichtung – Samstagnacht und Sonntagvormittag.

Krakau – Begegnung mit einer ehemals blühenden jüdischen Kultur

Durch weite Waldlandschaften ging die Fahrt weiter nach Krakau in Südpolen, einstmals Königs- und Hauptstadt, ein UNESCO-Welterbe mit vom Krieg unzerstört gebliebenem Stadtkern, dessen bauliche Ensembles stolz, imposant und geschmackvoll von allen Epochen der Kunstgeschichte geprägt werden. Großartig der Besuch und Blick von der ehemaligen Residenz auf dem Wawelhügel mit dem Schloss und der Kathedrale. Anschließend hinterließ insbesondere das Viertel Kazimierz einen tiefen Eindruck. Die erhaltenen Synagogen, Plätze, engen Gässchen und Museen, Original-Drehorte für den Film „Schindlers Liste“, verdeutlichten, wie lebendig jüdisches Leben einst war – und wie radikal es durch den Nationalsozialismus zerstört wurde. Eine kundige Führung durch das ehemalige Ghetto bot ergänzende historische Perspektiven zum Programm am Vortag.

Auschwitz – Ein Ort des Schreckens und des Lernens

Der zentrale und emotional anspruchsvollste Teil der Reise war der Besuch des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.
Begleitet von geschulten Guides setzten sich die Schüler*innen intensiv mit den Verbrechen des Nationalsozialismus auseinander. Besonders die Besichtigung der originalen Baracken, der Gaskammern und der weitläufigen Anlagen von Birkenau machte vielen die Dimension und Systematik des Holocausts erst richtig bewusst.

Der Besuch hinterließ bleibende Eindrücke. Viele beschrieben die Stille des Ortes als besonders eindringlich – eine Stille, in der zugleich Mahnung, Trauer und Verantwortung wohnen. Für die Jugendlichen war dies eine prägende Erfahrung, die die Wichtigkeit historischer Bildung und Erinnerungskultur mehr als verdeutlichte.

Abschluss in Wien – Reflexion und Kultur

Auf dem Rückweg legte die Gruppe einen kurzen Stopp mit Übernachtung in Wien ein. Spaziergänge durch die Innenstadt, Besuche des Schönbrunner Adventmarkts, am Rande das glückliche Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft für die WM sowie Treffen von Bekannten, die hier studieren oder auf den Weihnachtsmärkten tätig sind, boten Raum, die intensiven Tage allmählich ausklingen zu lassen und die Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren.

Ein Fazit, das bleibt

Die mehrtägige Reise war für die Schüler*innen und Lehrpersonen weit mehr als ein Schulausflug. Sie war eine Auseinandersetzung mit Geschichte, Menschlichkeit und Verantwortung. Die Eindrücke aus Prag, Krakau und vor allem Auschwitz werden sie noch lange begleiten und helfen, die Bedeutung von Toleranz, Respekt und demokratischen Werten im eigenen Alltag bewusster wahrzunehmen.

Ein besonderer Dank gilt den Lehrpersonen Frau Alexandra Dür, Herrn Thomas Moosbrugger und Herrn Karl Felder für ihre wertvolle Begleitung und Unterstützung während der Auschwitzreise.

Weitere Bilder auf der HP: Bezauer WirtschaftsSchulen

Kommentar

Kommentar hinzufügen