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Niklas Bachlinger Dritter der Gesamtwertung des Sommer Grand Prix 2025

(fb)Klingenthal war von 24.-26. Oktober 2025 traditionell Austragungsort für das Finale des FIS Sommer Grand Prix. In Sachsen war die gesammelte Skisprung-Weltklasse am Start. Gefehlt haben nur die „großen Drei“ aus Österreich und die gesperrten Norweger Lindvik und Forfang. Alle wollten vier Wochen vor dem Weltcupstart nochmals ihre Form überprüfen, wobei speziell die Japaner kompakt stark auftraten. Team Austria wurde von Manuel Fettner angeführt. Niklas Bachlinger reiste als Gesamtdritter zum Sommer Grand Prix nach Klingenthal, mit dem Ziel, die Sommersaison auf dem Podest abzuschließen.

Als Fünfter der Qualifikation am Freitag zeigte der Schoppernauer eindrücklich, dass es für ihn keine Zweifel gab, obwohl Kamil Stoch als Fünfter auch noch gute Chancen auf das Podest hatte. Im Finale am Samstag demonstrierte der japanische Superstar Ryoyo Kobayashi mit Sprüngen auf 144,0 und 134,0 Meter eindrücklich seine Frühform und siegte mit einem Vorsprung von 7,3 Punkten vor Philipp Raimund aus Deutschland, der sich mit 490 Punkte überlegen den Gesamtwieg im Sommer Grand Prix 2025 sicherte. Dritter wurde der slowenische Schiflug-Weltrekordhalter Domen Prevc, gefolgt von Ren Nikaido aus Japan, Halvor Egner Granerud aus Norwegen und Pius Paschke als zweitbester Deutscher. Die ersten Sechs springen seit Jahren vorne in der Weltklasse mit.

Der 22-jährige Tiroler Jonas Schuster folgte als bester Österreicher auf Rang sieben und führte damit die junge Verfolgergruppe an. Achter wurde der 18-jährige polnische Shootingstar Kacper Tomasiak, zwei Zehntelpunkte vor Niklas Bachlinger, der mit Weiten von 126,0 und 134,5 Meter den neunten Rang belegte und sich damit einen Platz auf dem Podest in der Gesamtwertung sichern konnte. Die Top Ten schaffte auch noch der 26-jährige Este Artti Aigro, unmittelbar vor Sakutaro Kobayashi aus Japan, der mit dem Minimalvorsprung von einem Punkt den zweiten Platz in der Gesamtwertung hauchdünn gegen Bachlinger verteidigen konnte. Der 25-jährige Japaner lag nach dem ersten Durchgang nur auf Rang 28, womit für den Vorarlberger die Chance, noch Gesamtzweiter zu werden, sehr groß war. Kobayashi gelang im zweiten Durchgang mit 134,5 Meter noch ein gewaltiger Sprung nach vorne. Vorerst 12., rückte dieser nach der Disqualifikation des Bulgaren Vladimir Zografski einen Rang nach vor, womit es dem Japaner doch noch gelang, diesen einen Punkt vor Bachlinger zu bleiben. Wenig Glück in dieser Situation für den Bregenzerwälder, dessen sauberer Sprung mit Telemarklandung von den Sprungrichtern nur mit 17,0 und 17,5 bewertet wurde. Die restlichen Österreicher waren nur im Mittelfeld zu finden. Manuel Fettner schaffte als 34. den Finaldurchgang nicht. Markus Müller, Francisco Mörth und Clemens Leitner belegten die Ränge 24 bis 26.

Zweimal Top Ten für die jungen Österreicher, womit Jonas Schuster und Niklas Bachlinger gemeinsam mit den ÖSV-Damen Julia Mühlbacher und Lisa Eder das Mixed-Team bildeten und am Sonntag erstmals einen Teambewerb auf höchster Ebene bestreiten durften. Dabei wurde Team Austria regelrecht vom Wind verblasen. Nach den Sprüngen vom Mühlbacher (120,0 m), Bachlinger (130,5 m) und Eder (131,0 m) lag AUT zwischenzeitlich auf Rang drei hinter Japan und Norwegen. Jonas Schuster erhielt als letzter Springer vom Seitenwind „eine Watschn“ und konnte nur mit viel Geschick einen Sturz vermeiden. Da war die sichere Landung bei 100 Meter das wichtigste und Zwischenrang sechs eine Nebensache. Trotz guter Sprünge im zweiten Durchgang blieb Team Austria hinter Finnland auf Platz sechs. Es siegte Favorit Japan, 6,9 Punkte vor Slowenien und 50,8 Punkte vor Norwegen. Das deutsche Team musste sich mit Platz vier begnügen.

Für Niklas Bachlinger ist Platz drei in der Gesamtwertung der krönende Abschluss einer sehr erfolgreichen Sommersaison. Zwei Siege und ein zweiter Rang in SGP, insgesamt sechsmal in den Top Ten. Ein kleiner Wehrmutstropfen war die Disqualifikation auf der Großschanze in Val die Fiemme, wodurch ein möglicher sechster Rang aus der Wertung fiel. Mit einem vierten Rang beim Continental Cup in Hinterzarten und dem ausgezeichneten fünften Rang bei den Staatsmeisterschaften auf der Großschanze in Bischofshofen hat Bachlinger im vergangenen Sommer gezeigt, dass er für den Weltcup bereit wäre. Die Chance wird früher oder später kommen, und der Vorarlberger wird die nächsten Wochen nutzen, um auch zum Winterbeginn in guter Form zu sein.

Fotos (c): Thadeusz Mieszynski

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