(fb)Der vierte FIS Cup vergangenes Wochenende im slowenischen Kranj läutete beim ÖSV die Qualifikationsphase für den Winter ein. Drei Springer aus Vorarlberg gehörten dem ÖSV Team für Kranj an und bildeten damit annähernd ein Drittel der Mannschaft. Aus Sicht des ÖSV wurde um zwei Startplätze für den Continental Cup in Trondheim und sechs Startplätze für den verschobenen Sommer Grand Prix in Wisla gesprungen. Für die Österreicher ging es also um einiges, und für die Springer aus den anderen fünf teilnehmenden Nationen maximal um Top Ten-Platzierungen. Die ersten Sieben kamen in beiden Wettkämpfen auf der Bauhenk-Schanze HS 109 aus Österreich.
Von den Vorarlbergern war der 21-jährige Dornbirner Andre Fussenegger, nach Topplatzierungen in den ersten beiden FIS Cup-Bewerben und Rang 2 in der Gesamtwertung, fix nominiert. Wie auch der Schwarzenberger Johannes Pölz, der sich als aufstrebender Junior für den fixen Weltcup-Quotenplatz Nr. 7 empfehlen sollte, den sich der ÖSV für die Saison 2024/25 gesichert hat. Dieser Quotenplatz gilt für den Sommer Grand Prix und den Weltcup, und darf vom ÖSV nur durch vom aktuellen Junioren Weltmeister Stefan Embacher oder einem anderen Athlet der Juniorenklasse besetzt werden. Diese Regelung wurde von der FIS ab der Saison 24/25 neu eingeführt und bietet jungen Athleten eine große Chance, sich ohne Qualifikationsdruck im Weltcup zu beweisen. In Kranj kam Pölz über die Platzierungen 14 und 12 nicht hinaus. Er wird als nächstes beim Alpen Cup in Hinterzarten starten.
Niklas Bachlinger hat sich mit seinen beiden Podest Plätzen beim FIS Cup in Szczyrk für die Wettkämpfe in Kranj qualifiziert und ist mit guten Aussichten auf einen Startplatz beim SGP in Wisla nach Slowenien gereist. Mit den Platzierungen 11 und 9 war der Schoppernauer jeweils achtbester Österreicher, was laut ÖSV Vorgabe grundsätzlich für Wisla gereicht hätte. Trotz Schwierigkeiten mit dem Schanzenprofil waren seine Leistungen solide. Nach dem ersten Durchgang fehlten auf Rang 5 jeweils vier Punkte. In den zweiten Durchgängen konnten seine Konkurrenten mehr zulegen.
Die beiden verbleibenden COC Starplätze sicherten sich der Kärntner Julian Smid, aktuell überlegen Führender in der FIS Cup-Gesamtwertung, und der Salzburger Stefan Rainer mit jeweils einem Sieg und einem zweiten Platz. Das Podest vervollständigte an beiden Tagen der Kärntner Markus Müller. Andre Fussenegger zeigte als bester Vorarlberger durchwegs weite Sprünge, welche jedoch an beiden Tagen nur für Rang 4 reichten. Am Sonntag lag der Dornbirner mit der Höchstweite von 110 Meter, nach dem ersten Durchgang in Führung. Die Platzierungen 5, 6 und 7 belegten jeweils die Tiroler Clemens Leitner und Hannes Landerer sowie der Salzburger Janni Reisenauer.
Bei der endgültigen Nominierung für den Sommer Grand Prix in Wisla gab es am Montag einige interessante Entscheidungen. Neben Müller, Leitner, Landerer und Reisenauer wurde nur noch der Steirer Francisco Mörth berücksichtigt. Mörth kam am Samstag, nach Rang 11 im ersten Durchgang, im Zweiten bei der Landung nach 104 Meter zu Sturz und belegte im Endklassement Platz 25. Am Sonntag verzichtete Mörth wegen einer Knieverletzung auf einen Start.
Niklas Bachlinger wurde vom ÖSV Gremium nicht berücksichtigt, weil seine Leistungen in Kranj nach Ansicht einiger Trainer für einen Sommer Grand Prix nicht gut genug waren. Andre Fussenegger ist aufgrund fehlender COC Punkte beim SGP nicht startberechtigt. Der sechste Startplatz wird vom ÖSV voraussichtlich nicht besetzt. Während Fussenegger für den Heim COC in Stams einen Fixplatz haben sollte, wird Bachlinger nach einer Trainingsphase erst wieder beim FIS Cup in Einsiedeln Ende September im Wettkampfeinsatz sein. In der FIS Cup Gesamtwertung liegen Fussenegger und Bachlinger aktuell auf Rang 2 und 5.